Allods Online MMO-Test: Von fliegenden Piraten und Drei-Körper-Kampfkugeln
Es war einmal: Im Jahr 1998 erschien "Allods: Sealed Mystery" in Russland. Kurze Zeit später eroberte das Spiel der gerade zwei Jahre alten Moskauer Entwicklungsfirma Nival Interactive als "Rage of Mages" den Rest der Welt. Das Original-"Allods" erinnerte als Echtzeit-Strategie-Spiel etwas an das Original-"Warcraft", hatte aber wesentlich mehr Rollenspiel-Elemente in der Richtung eines "Diablo" und fühlte sich von Beginn an mit Charakterwahl, Stats, Berufen und Quests auch mehr wie ein RPG als ein RTS an. Ein Jahr später folgte ein ebenfalls gelungener Nachfolger, wieder im Ursprungsland Russland als "Allods 2" und im Rest der Welt als "Rage of Mages 2".
27.10.2011 - Geschrieben von Redaktion
Langeweile wird auch beim Kampfsystem nicht aufkommen, denn es gibt keine Auto-Attack-Option. Jeder Schwerthieb ist ein Mausklick, was Klick-Fetischisten höchst erfreuen wird. Das Interface erinnert von der Aufteilung her ebenfalls an das große Vorbild, ist jedoch wesentlich unübersichtlicher und kleiner.
Positiv ist weiterhin, dass es kostenlose Updates zum Spiel gibt, wie aktuell gerade "Undaunted". Damit wurde das Levelsystem sinnvoll vereinfacht, ein neues Dungeon eröffnet, sowie eine "Arena des Todes" installiert und eine neue Zone eingeführt. Die Instanz bewertet Spieler individuell mit Punkten, basierend auf Zeit, Boss-Hieben u.a., und am Ende gibt es spezielle Preise für die höchsten Wertungen. Genug Motivation für Wiederholungstäter also.
Mit 1500 Quests, die größtenteils abwechslungsreich und an der Hauptstory orientiert sind, ist viel Inhalt vorhanden, wobei die Verteilung über die verschiedenen Level noch sehr unausgeglichen ist. Man kann wie in "World of Warcraft" die Questgeber leicht an großen goldenen Frage- bzw. Ausrufezeichen erkennen, und auf der Landkarte wird sinnvollerweise gleich die Zielrichtung vermerkt, wofür WoW Jahre brauchte...
PvP ist optional, man kann sich als unantastbar markieren oder das PvP-Risiko eingehen, wird dann aber auch bei Quests etc. besonders belohnt. Den "Rage of Mages" werden Entwickler immer zu spüren bekommen, wenn Magier nicht überstark sind - was hier der Fall ist. Ein Spruch kann leicht daneben gehen, dagegen ein anderer kritisch erfolgreich landen. Das ist eine Herausforderung, die auch positive Seiten hat, gerade weil es in Gruppen oder beim PvP nicht zu einseitig wird.
Auch noch gut gelungen ist, dass man in "Allods Online" seine Werte beim Leveln mit Punkten aufbessern kann - ein klassisches Rollenspielelement, das in vielen MMOs fehlt. Damit man seinen Avatar nicht völlig verhunzt, gibt es hilfreiche Tipps wie "Hallo Kämpfer, Dein Stärkewert ist auf Mäuseniveau!", oder ähnlich.
Wer keine Lust auf Quests oder PvP hat, kann immer noch das Minigame "Goblinball" bestreit, was sehr witzig gemacht ist. Man kickt einen kleinen Goblin als Ball herum (och, der Arme), der im gegnerischen Tor landen soll. Fußball war gestern!
Da das Genre Medieval Fantasy mit Science-fiction gemixt wird, gibt es allerlei skurrile Ausrüstungsgegenstände, die Rollenspielpuristen vielleicht nicht gefallen werden, aber hey, auch "Might & Magic" kannte schon Raumschiffe... Und insgesamt sehen Rüstungen und Waffen hier sogar besser und vor allem abwechslungsreicher aus als bei Einheitslook-World of Warcraft.