Allods Online MMO-Test: Von fliegenden Piraten und Drei-Körper-Kampfkugeln
Es war einmal: Im Jahr 1998 erschien "Allods: Sealed Mystery" in Russland. Kurze Zeit später eroberte das Spiel der gerade zwei Jahre alten Moskauer Entwicklungsfirma Nival Interactive als "Rage of Mages" den Rest der Welt. Das Original-"Allods" erinnerte als Echtzeit-Strategie-Spiel etwas an das Original-"Warcraft", hatte aber wesentlich mehr Rollenspiel-Elemente in der Richtung eines "Diablo" und fühlte sich von Beginn an mit Charakterwahl, Stats, Berufen und Quests auch mehr wie ein RPG als ein RTS an. Ein Jahr später folgte ein ebenfalls gelungener Nachfolger, wieder im Ursprungsland Russland als "Allods 2" und im Rest der Welt als "Rage of Mages 2".
27.10.2011: Claudia Wiegand testete für MMO-spy.de das Free to Play MMO Allods Online
"Allods Online" ist die russische Antwort auf "WoW" - komplett mit RTS-/RPG-Vorgeschichte. Das Gratis-MMORPG wurde gerade mit dem Update "Undaunted" versehen.
Es war einmal: Im Jahr 1998 erschien "Allods: Sealed Mystery" in Russland. Kurze Zeit später eroberte das Spiel der gerade zwei Jahre alten Moskauer Entwicklungsfirma Nival Interactive als "Rage of Mages" den Rest der Welt. Das Original-"Allods" erinnerte als Echtzeit-Strategie-Spiel etwas an das Original-"Warcraft", hatte aber wesentlich mehr Rollenspiel-Elemente in der Richtung eines "Diablo" und fühlte sich von Beginn an mit Charakterwahl, Stats, Berufen und Quests auch mehr wie ein RPG als ein RTS an. Ein Jahr später folgte ein ebenfalls gelungener Nachfolger, wieder im Ursprungsland Russland als "Allods 2" und im Rest der Welt als "Rage of Mages 2".
So war es nur eine Frage der Zeit, bis "Allods Online" versuchen würde, den Erfolg von "World of Warcraft" anzuknabbern, der Nival als eigentliche Multiplayer-Vorreiter, die aber ein echtes MMO nicht gebacken bekamen, ordentlich gewurmt haben muss. Dazu wurde auch richtig Geld investiert: Das Budget betrug 12 Millionen Dollar. Nie zuvor wurde so viel in ein russisches Spiel oder generell in ein anderes kostenloses Spiel investiert. Mit den seit 2004 etablierten World of Warcraft Abozahlen wäre ein Wettkampf dennoch schwierig geworden, und so basiert das im Mai gestartete "Allods Online" auf dem vor allem in Asien populären Prinzip des sogenannten "Micropaymentsystems" (Behördendeutsch funktioniert auch anglisiert): Das Spiel ist kostenlos, aber sobald du Schwert, Pferd und Herd brauchst, musst du blechen - und das mit Bargeld.
Nun ist dieses Prinzip unter europäischen und US-Spielern, die monatliche Abo-Gebühren durchaus gewöhnt sind, äußerst umstritten. Als "Allods Online" in die Open Beta startete, hatte ein Bug auch noch die Shop-Preise unverschämt hoch gesetzt, sodass die ersten zwei Wochen der Live-Phase schon ausreichten, um eine gewaltige Hass-Welle durch das Web schwappen zu lassen.
Aus Fehlern lernt man aber bekanntlich, und so finden sich heute in dem Shop kaum noch exklusive und essentielle Items wie etwa die notorischen Räucherkerzen als Buff für höhere Level-Charaktere. Die meisten angebotenen Items lassen sich inzwischen alternativ per Quest erarbeiten oder im Auktionshaus mit In-Game-Gold bezahlen. So gibt es in der Community tatsächlich High-Level-Spieler, die wenig bis gar kein Geld investiert haben - der Großteil bewegt sich im 300 bis 400 Dollar-Bereich.
Doch was wird dafür geboten - nur ein WoW-Klon? Auf den ersten Blick mag das so wirken. Grafisch kann das im Mai nach fast zwei Jahren Open Beta-Phase offiziell gestartete "Allods Online" zwar nicht mit dem übermächtigen Vorbild mithalten, das sich auch gut in 3D spielen lässt, dafür ist es dennoch hübsch und farbenfroh anzusehen. Sogar am Himmel bewegt sich etwas: Wolken, und auch Sonnenuntergänge können sich sehen lassen. Dennoch wirkt alles irgendwie weniger plastisch als in "World of Warcraft".