Wie viele MMOs braucht man eigentlich?
23.12.2016 - Geschrieben von Tamina
Zumindest, wenn man möglichst viele Erfolge beim jeweiligen Titel erreichen will. Wer hier überhaupt noch Zeit hat, sich neben Job, Schule oder Familienleben noch auf weitere zusätzliche Games neben dem Lieblings-MMO zu konzentrieren, kann sich wohl glücklich schätzen oder setzt einfach andere Prioritäten als andere Gamer.
Und dennoch – nahezu täglich werden neue Online-Games angekündigt, die entweder aus Asien zu uns strömen oder von den großen westlichen Entwicklerstudios auf den Markt geworfen werden. Da stellt sich irgendwie die Frage, ob wir überhaupt derart viele MMOs brauchen oder ob hier nicht eher die Aussage greift „Qualität vor Quantität“.
Ist der Markt längst überladen?
Angesichts der aktuell laufenden Winter-Events bei den meisten MMOs wird es grade mehr als überdeutlich: Es gibt viel zu tun, wenn man wirklich bei jedem Titel die Boni oder Items abgrasen will. Das kann schnell in Stress ausarten. Besonders für Spieler, die gleichermaßen bei MOBA, Shooter oder dem klassischen Rollenspiel dabei sind.
Ein Zeitaufwand, den man wohl selbst nicht während der Feiertage investieren will – gibt schließlich auch noch Wichtigeres zu tun. Über eine mangelnde Auswahl an Online-Titel kann man sich daher momentan wohl auf PC und Konsolen kaum beklagen – im Gegenteil. Eine Veröffentlichung jagd die andere. Ob der neuste Shooter oder auch ein neues interessantes MOBA sowie ein weiterer vielversprechender free2play Titel – anspielen möchte man die irgendwie alle.
Stellt sich nur die Frage, ob man anschließend auch am Ball bleiben will oder besser gesagt kann.
Haben Asia-MMOs überhaupt noch eine Chance?
Insbesondere jene Online Games, die aus dem asiatischen Raum zu uns strömen, müssen sich oft zunächst beweisen, ehe sie sich auch hierzulande am Markt etablieren können. Nicht selten folgt nach dem Release daher auch schon das schnelle Ende, wenn sich der Erfolg nicht so entwickelt wie erwartet.
Ein gutes Beispiel dafür ist Asta Online. Ein free2play MMORPG, das auf ein fantastisches Setting ähnlich wie bei WoW setzte. Im Westen scheiterte das Rollenspiel aber dennoch kläglich, weshalb in diesem Jahr die Server bereits kurze Zeit nach dem Release abgeschaltet wurden.
Auch bei Devilian läuft es nicht wirklich so wie erhofft – rund 1 Jahr nach der West-Veröffentlichung. Blade & Soul und Black Desert hingegen sind kleine Lichtblicke, auch wenn es hier immer wieder Kritik gibt aufgrund instabiler Server oder der pay2win Inhalte. Auch das führt zu Spielern, die nach und nach das Interesse verlieren.
Die Asia-MMOs scheinen sich somit beliebig austauschen zu lassen, da sie sich oft auch nur geringfügig unterscheiden. Ob Bless und Revelation Online im kommenden Jahr ein ähnliches Schicksal wie Asta droht? Die beiden Asia-MMOs zählen sicherlich zu zwei der populärsten Titel, die in 2017 auch im Westen veröffentlicht werden sollen.
Letztendlich wird es wohl darauf hinauslaufen, dass sich die meisten von Euch wahrscheinlich auf ein bestimmtes MMO konzentrieren. Andere Titel lauf „nebenher“ oder werden vielleicht mal angespielt, drohen aber auch schnell wieder in Vergessenheit zu versinken, wenn Sie sich von den restlichen Games nicht deutlich genug abheben.
Warum also eine asiatische World of Warcraft Kopie spielen, wenn man doch am Original viel mehr Spaß hat? Warum ein neues MMORPG anspielen, das doch irgendwie genauso aufgebaut ist wie jedes andere Online-Rollenspiel, das man bereits in und auswendig kennt?
Zeit ist schließlich begrenz und die meisten Game-Fans verbringen lieber mehrere Stunden mit einem einzelnen hochwertigen MMO, das sie auch wirklich voll überzeugen kann.
Was sagt Ihr? Verbringt Ihr gerne viel Zeit mit unterschiedlichen Online Games oder fokussiert Ihr Euch lieber auf einen bestimmten Titel, dem Ihr die Treue haltet? Und, braucht Ihr überhaupt noch mehr MMOs am Markt oder seid Ihr mit der aktuellen Auswahl mehr als zufrieden?