Entwickler vs. Fanprojekte

Rechtstreit gegen kreative Fans – Gerechtfertigt oder unnötig?
13.12.2016  - Geschrieben von Tamina
 - Entwickler vs. Fanprojekte
Mittlerweile ist es nicht weiter ungewöhnlich, dass sich kreative junge Entwickler an den Ideen der großen Studios orientieren und Game-Fanprojekte ins Leben rufen, die als eine Art Hommage an Kultspielen der unterschiedlichsten Art gedacht sind.

Auch, wenn sich der eigentliche Entwickler des Videospiels dadurch geehrt fühlen sollte, solche Projekte rufen auch immer wieder das Urheberrecht auf den Plan, was nicht selten dazu führt, das rechtliche Schritte gegen die Projekte unternommen werden.

Ob Resident Evil, Doom oder auch World of Warcraft – nicht immer enden die jungen Entwickler vor Gericht, gleichzeitig wollen die großen Studios aber auch die von ihnen erschaffene Marke schützen. So beispielsweise auch im aktuellen Fall, wobei es um ein Doom Fanprojekt geht.

Bethesda geht gegen DoomRL Projekt vor

DoomRL ist eine Art Rollenspiel, das sich am Setting des Kult-Shooters bedient und dabei auf Rogue-Elemente sowie rundenbasierte Fights in zufallsgenerierten Dungeons setzt. Bethesda sieht in dem Spiel allerdings wohl eine Art Bedrohung der Doom Marke weshalb man kürzlich die Entwickler des Fanprojekts dazu aufgefordert hat, sämtliche Trademarks aus dem Spiel zu entfernen, die mit dem Shooter Doom in Verbindung stehen.

Eine Aufforderung, die dem Ende des Spiels gleichkommt, was der Entwickler von DoomRL auch bereits mehr oder weniger in den sozialen Medien angekündigt hat.

Das Projekt exestiert übrigens bereits seit 2003.

Immerhin – ganz eingestellt werden muss der Doom Ableger wohl nicht. Bethesda scheint sich nämlich wohl vorerst mit einer simplen Änderung des Titels zufriedenzugeben.

Nostalrius gegen Blizzard – Nächste rechtliche Auseinandersetzung wohl nur eine Frage der Zeit

Ein weiteres Beispiel für einen Rechtsstreit zwischen Fans und Entwickler stellt auch die Debatte zwischen World of Warcraft Entwickler Blizzard und den Verantwortlichen von Nostalrius dar. Ein Team, das sich zusammengeschlossen hat, um einen sogenannten Classic Server bereitzustellen, der Spieler zurück zu den Anfängen von WoW führen sollte. Der Server wurde durch Blizzard allerdings abgeschaltet, da auch hier eine Urheberrechtsverletzung vorlag.

Die Entscheidungen scheinen die Verantwortlichen von Nostalrius aber nicht zu akzeptieren. In diesen Tagen geht nämlich der nächste Classic Server – diesmal unter dem Namen Elysium – online. Es dürfte wohl mehr als wahrscheinlich sein, dass Blizzard gegen diesen erneut rechtlich vorgehen wird.

Vorgehen der Entwickler gerechtfertigt?

Ob oder wie ein Entwickler Studio gegen Fanprojekte dieser Art vorgeht, fällt grundsätzlich sehr verschiede aus. So werden Remakes oder Projekte wie beispielsweise Resident Evil 2: Reborn oder auch Brutal Doom 64 geduldet, wobei hingegen andere durch rechtlichen Druck beendet werden. Manche finden dieses Vorgehen der großen Studios kleinlich oder gar übertrieben.

Schließlich gehen ihnen durch die oft kostenlos verfügbaren Games keine Gelder oder Einnahmen verloren und die Projekte stellen zeitgleich auch eine Art Werbung für das „große“ Spiel dar. Dennoch: Idee und Rechte liegen nun mal bei den ursprünglichen Entwicklern, die somit auch individuell entscheiden müssen und dürfen, wie im jeweiligen Fall vorgegangen werden soll.

Eine Entscheidung, die dann auch die kreativen Fans akzeptieren müssen, was aber wie beispielsweise im Fall von Nostalrius nicht immer der Fall ist.
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