Pay2Win Angst bei TESO
Berechtigte Furcht oder unnötige Panikmache?
22.10.2016 - Geschrieben von Tamina
Bei free2play Games mag das vielleicht noch vertretbar sein, bei Vollpreistiteln hört für viele Gamer der Spaß allerdings auf. Aktuell sorgen somit insbesondere neue Angebote im TESO Kronen-Shop für Kritik innerhalb der Elder Scrolls Community. Die befürchten nämlich, dass der Shop oder besser gesagt dessen Angebot eine immer wichtigere Rolle im Spiel übernimmt und mitunter Spieler bevorteilt, die bereit sind, hier Echtgeld zu investieren.
Aber – ist das eine wirklich berechtigte Angst?
TESO – Immer wieder Ärger mit dem Kronen-Shop
Zugegeben – wer kein Problem damit hat, im hauseigenen TESO-Shop den ein oder anderen Euro zu lassen, der hat es mitunter wirklich etwas leichter. Das fängt allein schon mit den Reittieren an. Anstatt lange virtuelles Gold im Spiel zu sammeln, um im Pferdestall den erste Gaul zu kaufen, kommt man mit dem Mount aus dem Kronen-Shop schneller und leichter an ein praktisches Fortbewegungsmittel. Schnelleres Leveln und Reisen innerhalb der Spielewelt von Anfang an sind somit vorprogrammiert, anstatt für ein paar Tage oder auch Wochen auf das günstigste Pferd im Reitstall zu „sparen“.
Allerdings handelt es sich hierbei noch um einen vertretbaren, kleinen Vorteil. Unmut kommt innerhalb der Community hingegen erst dann auf, wenn der Eindruck entsteht, dass das Einkaufen mit Echtgeld zu großen Vorteile im Gegensatz zur nicht-zahlenden Spielerschafft verhilft.
Daher wurden zuletzt auch die neu eingeführten Lockboxen bei TESO kritisiert. Bei denen handelt es sich sozusagen um Überraschungsboxen, die zufällige seltene, epische Items oder auch Mounts enthalten können, die man mittlerweile im Spiel selbst nicht mehr gewinnen oder erwerben kann.
Viele Spieler halten das für reine Geldmacherei und Bevorteilung. Im offiziellen Forum brach nach der Ankündigung der Lockboxen daher auch ein regelrechter Massenaufstand aus. Nicht anders verhält es sich aktuell bei einem neuen Handwerksstil, der sich ausschließlich über den Shop erwerben lässt. Mit dem können Spieler nun spezielle Kostüme anfertigen und durch die Investition von Echtgeld für den neue Stil, virtuelles Geld im Spiel verdienen, indem sie die Kostüme an Mitspieler verkaufen.
So zumindest die Angst-Theorie so mancher Spieler.
TESO ist mit dieser „Masche“ allerdings nicht allein.
Auch Vorzeige MMOs wie World of Warcraft oder Destiny verschaffen Spielern, die Echtgeld investieren wollen, gewisse Vorteile. So gibt es zum Beispiel auch beim Shooter Destiny „Überraschungsboxen“, die den Lockboxen bei TESO recht ähnlich sind. Die lassen sich ebenfalls über die für Echtgeld erhältliche Ingame-Wärung erwerben und bieten als Inhalt mögliche kosmetische legendäre oder seltene Gegenstände der letzten Saison.
Bei WoW hingegen gibt es die sogenannten WoW-Marken, die Spieler für Echtgeld kaufen können und dann im Auktionshaus für Gold anbieten dürfen. Dem Käufer gewähren die Marken dann Spielzeit, wodurch sich der Verkäufer schnell und einfach eine goldene Nase verdienen kann. Kein Wunder, dass viele WoW-Spieler schon lange von dieser vereinfachten „Goldmacherei“ etwas angenervt sind.
TESO befindet sich somit eigentlich in guter Gesellschaft. Das Thema Mikrotransaktionen in Vollpreistiteln ist demnach eigentlich nicht neu, erhitzt aber – wie der Kronen-Shop zeigt – noch immer die Gemüter so mancher Spieler. Ob die nun übertrieben reagieren und Ängste schüren, die sich so vielleicht nie bewahrheiten werden, muss sich wohl erst noch zeigen. Schließlich sind die vermeintlichen pay2win Angebote bei TESO noch recht neu.
Zenimax sollte allerdings auf jeden Fall ein Auge auf zukünftige Angebote und Pläne für den Shop haben. Andernfalls könnte man zunehmend Spieler vergraulen, die es grundsätzlich ablehnen, überhaupt Echtgeld in einen Vollpreistitel zu investieren.
Oder, was sagt Ihr?