Kostenpflichtige Early Access – Abzocke oder cooler Trend?
Für unfertige Spiele bezahlen oder nicht?
12.07.2016 - Geschrieben von Tamina
Immer öfter stellen Entwickler ihre Kreationen daher bereits zu einem Zeitpunkt zur Verfügung, zu dem das Spiel selbst teilweise noch nicht einmal zur Hälfte fertiggestellt ist. Die Spieler selbst scheinen sich daran kaum zu stören, sind sogar bereit, für den frühzeitigen Zugang die Brieftasche zu zücken.
Insbesondere dank der Game-Plattform Steam hat dieses Konzept immer mehr Freunde gewonnen und dürfte wohl vor allem für die kleinen Entwicklerstudios zu einer kleinen Goldgrube geworden sein.
Early Access - Vor- und Nachteile
Oft scheinen die Early Access Gamer allerdings nicht wirklich zufrieden zu sein mit dem, was ihnen das unfertige Game zu bieten hat. Was als Early Access oder Alpha verkauft wird, entpuppt sich nämlich leider doch hin und wieder als Titel, der selbst für den Early Access Start einfach noch zu unvollständig erscheint. Das erhitzt dann natürlich die Gemüter.
Schließlich gehen manche Early Access Games via Steam für bis zu 30 Euro an den Start – und für die will man doch schließlich was geboten bekommen.
Als Spieler hingegen darf man aber nun mal auch im Rahmen eines Early Access Ausflugs aktiv an der weiteren Entwicklung des Games teilnehmen. Und das ist es wohl auch, was viele so sehr fasziniert. Man sieht die Fortschritte, die sich von Update zu Update ergeben, und beteiligt sich durch Feedback an diversen Problemlösungen. Das ist besonders für echte Game-Fans von Interesse, die sich mit dem Konzept des Titels identifizieren können und das Projekt nicht nur finanziell, sondern auch durch aktive Verbesserungsvorschläge unterstützen wollen.
Das Problem bleibt aber, dass eine spätere Veröffentlichung des Spiels natürlich nicht garantiert ist. So kann es sein, dass man bis zu 30 Euro für einen Early Access Titel hinblättert und am Ende die Einstellung der Entwicklung akzeptieren muss. Eine Rückerstattung der Investition gibt es nämlich nur in den seltensten Fällen, da die Entwickler dazu nicht verpflichtet sind.
Mit Early Access auf Erfolgskurs
Ein Risiko, das sich trotzdem lohnt? Zumindest einige mittlerweile recht erfolgreiche Titel scheinen das zu beweisen. Allen voran insbesondere Ark: Survival Evolved. Dem Dino-MMO wurde eine so erfolgreiche Early Access Phase zuteil, dass man diese mit zahlreichen Updates und neuen Inhalten bestritt. Am Ende war die Spielewelt so gewachsen, dass man den eigentlichen Release um ganze 6 Monate verschieben musste. Mit dem Erfolg und dem großen Zuspruch der Community hat hier wohl nicht einmal der Entwickler gerechnet.
Auch das Kult-Game Minecraft begann seine Karriere als kleiner unfertiger Bauklotz-Spaß, der mittlerweile zum weltweiten Verkaufsschlager avanciert ist. Das beweist zumindest, dass das Konzept bei bestimmten Games aufgehen kann.
Ob man bereits ist, Geld für ein noch unfertiges Spiel auf den Tisch zu legen, ist natürlich eine sehr individuelle Frage und vielleicht auch eine des Kontostands. Immer mehr Gamer haben damit offensichtlich aber kein Problem, weshalb die Test-Games auf Steam zu einem Bombengeschäft geworden sind.
Wichtig ist dabei aber sicherlich, immer abzuwägen, ob man Vertrauen in das jeweilige Game-Konzept oder in die angestrebten Pläne des Entwicklers hat. Wie steht es um die Individualität des Games und besteht tatsächlich die Chance, mit dem Prinzip eine große Community aufzubauen? Das scheint nämlich besonders bei Early Access MMOs immer wieder ein Problem zu sein. Wer will schon gefangen sein in einem unfertigen Spiel, das sich dann auch noch durch leere Server auszeichnet?
Wie steht hier zu diesem Thema? Seit Ihr grundsätzlich bereit, in Early Access Games zu investieren und lehnt Ihr diesen Trend eher ab und wartet auf den Finalen-Release, ehe Ihr Euer hart verdientes Geld auf den Tisch legt?