MMOs und der Content
Wann wird zu viel und wann zu wenig geboten?
28.05.2016 - Geschrieben von Tamina
Dabei kommt oft die sogenannte End-Content Flaute ins Spiel, die für kritische Stimmen aus der Community sorgt. Das Spiel bietet für all die zu wenig Inhalte, die den bestehenden Content bereits „abgearbeitet“ haben. Das Resultat sind sinkende Spielerzahlen oder böse Kommentare in den offiziellen Foren - verständlicherweise.
Mittlerweile gibt es aber auch genug gegenteilige Beispiele. MMOs, die neue Inhalte und Updates praktisch im regelmäßigen Rhythmus aufspielen, um die Spieler so geschickt an den Titel zu binden. Aber, wann wird das Ganze eigentlich zu viel und wann gibt es Grund, sich über eine tatsächliche Update-Flaute zu beklagen?
Tempo, Tempo - Korea MMOs machen es vor
Im direkten Vergleich zu MMOs, die im Westen entwickelt werden und hierzulande erstmalig an den Start gehen, haben die sogenannten Korea-MMOs einen entscheidenden Vorteil. Sie sind im Heimatland oft bereits seit einigen Jahren live und wurden in dieser Zeit mit zahlreichen neuen Inhalten erweitert, die nach dem West-Release im Endeffekt nur noch hierzulande aufgespielt werden müssen.
Daher sind Korea MMOs wie Black Desert oder auch Blade & Soul auch wenige Wochen oder Monate nach dem Release in der Lage, eine Fülle an Spielinhalten zu präsentieren, von denen andere Titel nur träumen können.
Besonders beim Sandbox-Abenteuer Black Desert stöhnen viele User aber momentan über die Update-Welle. Bereits für Anfang Juni ist die zweite Große Erweiterung „Valencia“ angekündigt worden, die die Spielewelt drastisch vergrößern wird. Viele Casual-Gamer haben momentan aber noch nicht einmal die bereits bestehenden Inhalte „durchgespielt“, weshalb sich viele die Frage stellen, ob ein solch großes Update nicht doch etwas zu früh kommt.
Problematisch wird es sicherlich auch dann, wenn man dauerhaft gemeinsam mit Freunden spielen will. Legen die ein zügiges Tempo vor und kommt man als Mitspieler nicht mit, so hat man hier oft das Nachsehen.
Die Schnecken - Wir haben Zeit
MMOs die schnell und zügig versuchen, die Spielewelt zu erweitern, gibt es offensichtlich einige. Aber auch negativ Beispiele sind vorhanden, die dafür in der Vergangenheit ordentlich Schelte erhielten. Allen voran das Online-Rollenspiel World of Warcraft, das seine Spieler mal eben fast ein ganzes Jahr ohne frische Inhalte zurückließ.
Nach der eher dürftigen Erweiterung WoD aus dem Jahr 2014 und dem letzten großen Content-Patch ein knappes Jahr später blieb es ruhig. Erst im August diesen Jahres wird sich das mit dem neuen Addon Legion ändern. Für viele Spieler eine viel zu lange Pause, weshalb sich einige auch bereits aus dem Abo-Titel ausgeklinkt haben.
Auch Destiny sorgte für Unmut, da Bungie lediglich kleine und zudem kostenpflichtige DLCs an den Start brachte, bis es mit König der Besessenen ein Jahr nach dem Release endlich eine wirklich umfangreiche Erweiterung gab.
Sich über zu viel Content bei einem MMO zu beklagen, ist wahrlich Meckern auf einem hohen Niveau. Im Gegenteil – schlimmer dürfte es sein, wenn einen der Entwickler mehr oder weniger über Monate ohne neue Inhalte im Regen stehen lässt und so für Langweile oder auch leere Server sorgt. Unter Druck gesetzt fühlen muss man sich durch neue Erweiterungen schließlich nicht.
Das Spieltempo legt der Spieler schließlich selber fest, zumal die neuen Gebiete und Abenteuer in der virtuellen Welt ja nicht verschwinden, sondern auch noch Monate nach dem Release für uns offen stehen. Nur das gemeinsame Spielen bleibt so manchmal auf der Strecke, wenn Mitspieler oder Freunde einfach schneller am Start sind als man selbst.
Wie steht Ihr zu diesem Thema? Begrüßt Ihr das aktuelle Tempo das MMOs wie beispielsweise Black Desert vorlegen oder wünscht Ihr Euch als Gelegenheitsspieler ein etwas gedrosseltes Update-Tempo, um den Anschluss zu finden und weiterhin gemeinsam mit Euren Freunden am Ball zu bleiben?