Marvel Heroes Spiel-Bericht: Retter des Universums
Ein kleines Highlight der gamescom 2012 war für mich wohl das Antesten von Marvel Heroes. In Folgedessen, begaben Michael und ich uns nach einigen Interviews zu dem Radisson Blu Hotel, um uns Marvel Heroes einmal genauer anzusehen. Die Präsentation war nur für Vertreter der Presse zugänglich und uns erwartete, fernab vom Trubel der Messe, eine schön gemachte Spielvorstellung von Gazillion Entertainment. Zugegebenermaßen hatte ich anfangs mit einem etwas anderen Spiel gerechnet und eher Action-MMOs, wie DC Universerse Online, im Kopf.
01.09.2012 - Geschrieben von Rick Bennett
Unser Spiel begann mit einer Mission, wo uns Professor Xavier anleitete, den bösen Magneto zu besiegen. So reisten wir durch ein Portal und kloppten uns durchaus flüssig, durch die fiesen Gegnermassen. Hierbei muss ich eines anmerken: Das bekannte Diablo-Feeling, welches sich beim Spielen des dritten Teils nicht wirklich eingestellt hatte, kam bei Marvel Heroes sehr schnell wieder auf und sorgte dafür, dass ich nach kürzester Zeit wieder dem alten Sammelfieber verfiel. Dabei droppten mehrere hochwertige Gegenstände, die ich dann natürlich erst einmal untersuchen musste. Die Gegenstände waren durchaus zu gebrauchen, leider schien meine Gruppe dafür keine Zeit zu haben und so hinkte ich dann ein wenig hinterher.
Marvel Heroes funktioniert durchaus als klassisches Hack ‘n’ Slay RPG. Man braucht einzelne Mobgruppen nicht über Ewigkeiten hinweg kiten, nur damit sie etwas droppen, sondern kann sie einfach mit den mächtigsten Skills vernichten - wobei die Endgegner, in dem Fall Magneto, dann einiges mehr drauf haben und mit speziellen Skills, wie Wurzeln und Paralyse, dem Spieler das Leben schwer machen. Selbstverständlich machen sie auch einen viel höheren Schaden. Als leichte Stoffklasse war so schon ein wenig mehr Konzentration gefordert worden, trotz alledem eine schaffbare Aufgabe. Nachdem ich also Magneto in einem etwas längeren Kampf besiegt hatte, explodierte dieser förmlich in einer Loot-Fontäne. Sogar epische Teile waren dabei, die ich selber gebrauchen konnte. Später im Spiel, sollen angeblich noch spezielle Bosslevel eingefügt werden, in denen man dann spezielle Gear farmen kann. Finde ich gut, Diablo 2-Mechaniken lassen hier mal wieder grüßen.
Ninja Looter werden in Marvel Heroes kein Problem darstellen, da die Items automatisch verteilt werden. Sowohl solo als auch in der Gruppe kann man seinen Spaß haben, auch wenns es schlussendlich ein MMO ist und daher ohnehin eine permanente Internetverbindung erfordert. Zusätzlich können Spieler dann soziale Gebiete, wie beispielsweise Städte erwarten, wo sie miteinander kommunizieren und agieren können. Ein interessanter Aspekt ist, dass Marvel Heroes auf Free to Play Basis veröffentlicht werden soll und die Kosten durch kosmetische Änderungen und neue Helden wieder rein geholt werden sollen. Angesichts der Tatsache, dass die Marvel-Lizenz bestimmt nicht ganz billig war und die Spielqualität auf Tripple-A Standard ist, ist das ein mutiger Schritt. Aber laut Gazillion Präsident David Brevik liegt der Schwerpunkt auch nicht auf jedem einzelnen Cent. Langsam beschlich mich auch das Gefühl, dass die spielerische Qualität wichtiger ist, als möglichst viele Kopien eines Spiels zu verkaufen. Spieler, die Spaß an RPGs und Hack ‘n’Slay haben, sollten Marvel Heroes im Auge behalten. Leider sind Comics in Deutschland nicht halb so beliebt, wie in den Staaten und deswegen sollte Gazillion vielleicht auch ein wenig die Helden für den europäischen Raum anpassen. Genug Auswahl ist ja vorhanden und ich freue mich drauf!