DC Universe Online MMO-Test: Wo Batman flattert und Catwoman schnurrt
Der Traum so ziemlich jedes ambitionierten Comicfans wurde im Januar 2011 wahr: Einmal ein Cape flattern lassen und Batman oder Catwoman spielen. "DC Universe Online" (DCUO) von Sony machte es möglich und sah dazu dank Comic-Superstarzeichner Jim Lee noch richtig schick aus. Zwar gab es mit "City of Heroes" (CoH) seit 2004 bereits eine etablierte Superhelden-MMO-Onlinewelt, die allerdings mit sinkenden Abozahlen zu kämpfen hat. Ein für 2007 geplantes "Marvel Universe Online" des anderen großen Comicverlags mit Spider-Man & Co. wurde sogar noch vor Start gekippt.
07.12.2011: Claudia Wiegand testete für MMO-spy.de das Free to Play MMO DC Universe Online.
Der Traum so ziemlich jedes ambitionierten Comicfans wurde im Januar 2011 wahr: Einmal ein Cape flattern lassen und Batman oder Catwoman spielen. "DC Universe Online" (DCUO) von Sony machte es möglich und sah dazu dank Comic-Superstarzeichner Jim Lee noch richtig schick aus. Zwar gab es mit "City of Heroes" (CoH) seit 2004 bereits eine etablierte Superhelden-MMO-Onlinewelt, die allerdings mit sinkenden Abozahlen zu kämpfen hat. Ein für 2007 geplantes "Marvel Universe Online" befindet sich in der Entwicklung und soll 2012 folgen. Seit 01. November ist "DCUO" kostenlos spielbar, was 10 Monate nach Start eigentlich schon fast einer Bankrotterklärung gleicht. Dennoch platzen die Server mit etwa einer Million neuer User seither aus allen Nähten, und auch Direktkonkurrent "CoH" hat im September nach sieben Abo-Jahren auf ein ähnliches Modell mit Gratiszugang und zwei optionalen Zahl-Varianten (Premium und Legendary/V.I.P.) umgestellt. Ein voller Erfolg: Seit der F2P-Umstellung verdient DCUO sogar auf einmal richtig Geld mit einem Umsatzplus von 700% und täglich 6% mehr neuen Spielern.
MMOprime-Autorin Claudia Wiegand hat sich kurz vor Release des zweiten großen Add-Ons ins Katzenkostüm gezwängt und in Gratis-Gotham und Metropolis umgesehen - mit kleinem Abstecher nach Paragon City.
Hat man das Spiel erfolgreich installiert, was etwas suspekt mit Down- und Upload wie bei Tauschbörsen funktioniert und im ersten Testanlauf gleich das Heim-Netzwerk lahmlegte, kann man gleich losspielen. Prinzipiell ist auch wirklich das gesamte Spiel gratis, doch alle, die ernsthaft in das DC-Online-Universum einsteigen wollen, werden bald an ganz erwartbare Grenzen stoßen. Zum einen gibt es nur zwei (!) Charakter-Slots - das heißt, man kann trotz der vielen coolen Kostümoptionen und unterschiedlichen Superkräfte nicht wirklich viel ausprobieren, da es nur zwei aktive Spielfiguren gibt. Auch andere Features sind arg eingeschränkt, zum Beispiel beim Maximal-Geld-Betrag, den man bei sich tragen kann, und den Inventarplätzen.
Wenn man das Spiel schon früher käuflich erworben hat (kostet bei Amazon & Co. übrigens immer noch um die 35 Euro) oder den Minimalbetrag von 5 Dollar im Onlineshop ausgibt, wird man in den "Premium"-Status befördert. Premium bietet unter anderem 6 Charakter-Slots, etwas mehr Inventar-Platz, eine etwas höhere Geldgrenze und auch Mikroeinsatz mit Voicechat. Das Höchste der Gefühle bleibt das weiterhin angebotene Abo mit natürlich monatlich zu zahlenden Gebühren in Höhe von 13 Euro. Bringt man diese auf, darf man sich "Legendary" nennen. 16 Character Slots gibt es dann auch noch, wiederum größere Inventar- und Geldlimits, und man bekommt allen zukünftigen Extra-Download-Content gratis. Bleibt abzuwarten, ob sich das lohnt. Bisher gab es jedenfalls nur einen DLC-Add-On ("Fight For The Light" mit Green Lantern-Lichtkraft), ein zweiter wurde mit "Lightning Strikes" für den 6. Dezember angekündigt. Die Kosten des Upgrades betragen 9.99 Dollar, dafür steht einem unter anderem das achte Kräfteset mit gelungen umgesetzten elektrischen Superkräften zur Verfügung.
"Unsere Phiosophie ist einfach. Kostenlos spielen.", heißt es wortwörtlich auf der offiziellen deutschen Sony-DCUO-Seite. Was Firmen wie Sony bei diesem neuen und erstmal lukrativen Gratis-Trend etablierter Abo-Spiele allerdings momentan noch völlig unterschätzen, ist der Langzeit-Ärgerfaktor der bisher treu zahlenden Kunden. Online-Communities stehen und fallen mit den notorischen Online-Störenfrieden, die überall herumspringen. Bisher konnte man davon ausgehen, dass es sich für sie - natürlich mit Ausnahmen - überwiegend aber nicht lohnt, die Atmosphäre eines MMOs dauerhaft mit dämlichen Namen, dämlichem Spiel oder noch dämlicheren Chatkommentaren zu stören, wenn sie oder ihre Eltern dafür zahlen müssen. Werden nun Gratis-Horden auf die Zahlkunden losgelassen, sind Konflikte vorprogrammiert. Chinesische Geld-Verkaufs-Sklaven müssen immerhin weiter abonnieren, denn Bargeld lässt sich weder per Ingame-Mail von Gratis-Accounts senden noch im Spiel tauschen.