Wie kommt Genderlock bei Euch an?
10.01.2017 - Geschrieben von Tamina
Auch bei For Honor vertraut man darauf, bestimmte Klassen nur für männliche oder weibliche Helden zur Verfügung zu stellen. Für ein MMO aus dem Westen eher ungewöhnlich.
Genderlock – Populär in asiatischen MMOs
Genderlock ist insbesondere für Fans von Online-Games, die aus dem asiatischen Raum stammen, ein Begriff. Viele Entwicklerstudios aus Asien nehmen daher bewusst die Trennung der Geschlechter bei den einzelnen Klassen vor, wobei die Rolle des mächtigen Tanks oder Kriegers oft dem männlichen Geschlecht vorbehalten bleibt.
Die weiblichen Helden hingegen agieren als klassische Magier oder Heiler sowie Schadensausteiler oder maximal als „gemäßigte“ Beschützer. Das geht oft konform mit der Lore der Fantasy MMOs oder bietet sich daher an, weil die jeweiligen Klassen seit jeher eher mit männlichen oder weiblichen Helden verbunden werden.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Sandbox MMO Black Desert, das ebenfalls auf Genderlock nicht verzichten will. Gleichzeitig bietet man aber auch recht identische Klassen sowohl für männliche als auch weibliche Helden an. So darf man als Mann zum Beispiel als Hexer spielen, das weibliche Gegenstück dazu bietet die Hexe. Wer hingegen als Tank richtig zuschlagen will, muss sich in der Regel auf einen männlichen Helden konzentrieren, wobei Black Desert an dieser Stelle auch noch das bereits erwähnte Racelock in die Runde wirft. Rasse und Geschlecht sind bei bestimmten Klassen somit strikt vorgegeben.
Gründe für und gegen Genderlock
Ob es nun wirklich angebracht ist, in einem Videospiel eine Geschlechtertrennung vorzunehmen, darüber streiten sich die Gamer bereits seit vielen Jahren. Viele sehen in Genderlock eine Art virtuelle Diskriminierung. Frei nach dem Motto, wenn ich als zierliche Elfe als Tank mit Plattenrüstung und Axt auftreten will, dann sollte ich das auch können und dürfen. Grade in einem Fantasy MMO sollte es schließlich grundsätzlich keine Regeln oder Einschränkungen geben, wie wir sie in der realen Welt immer wieder antreffen.
Andere hingegen sind der Meinung, dass Genderlock für ein realistisches Spielgefühl sorgt. Statt eben die zarte Elfe oder den kleinen Zwerg als beschützenden Tank auftreten zu lassen, sind in dieser Rolle nun einmal Muskeln und Kraft gefragt. Attribute, die man eher weniger mit dem weiblichen Geschlecht oder auch kleinwüchsigen Rassen in einem Rollenspiel verbindet.
Auf Realismus setzt in dem Fall wohl auch For Honor, da das MMO schließlich nicht in einer Fantasy Welt angesiedelt ist, sondern für realistische Nahkampf-Aktion sorgen soll. Zumal Ubisoft die Entscheidung für Genderlock auch mit der Lore der einzelnen Völker begründet. Angesichts deren Vergangenheit können eben nur bestimmte Geschlechter einzelne Spezialisierungen meistern und verfügen über genug Erfahrung in Hinblick auf den jeweiligen Kampfstil. Klingt grundsätzlich natürlich plausibel.
Wirklich einig kann man sich beim Thema Genderlock aber wohl dennoch nicht wirklich werden. Wer gegen dieses Feature somit eine grundsätzliche Abneigung verspürt, dem steht es natürlich frei, die MMOs zu umgehen, die sich für die Geschlechtertrennung entschieden haben.
Was sagt Ihr? Findet Ihr Genderlock weniger problematisch oder lehnt Ihr solche Games - wie nun eben auch For Honor - grundsätzlich ab?