Gemeinsam stark oder lieber allein unterwegs?
Wie wichtig ist Euch das waschechte MMO-Feeling?
12.08.2016 - Geschrieben von Tamina
Das hält viele Spieler aber dennoch nicht davon ab, sich als Solo-Spieler durch die Spielewelt zu schlagen. Grundsätzlich auch kein Problem – schließlich ist fast jedes MMO auch durchaus allein spielbar – zumindest, wenn man gewillt ist, auf bestimmte Inhalte zu verzichten.
Aber warum spielt man überhaupt ein MMO oder Online-Rollenspiel, wenn man doch eigentlich gar keine Lust auf Gesellschaft hat oder nur mit bestimmten Leuten spielen will? Macht das überhaupt Sinn?
MMO-Feeling: Fluch und Segen?
Gemeinsam zu spielen birgt Vor- und Nachteile. Das wisst Ihr als MMO Spieler sicherlich selber am besten. Es gibt viele Situationen, in denen man von der Unterstützung von Mitspielern profitieren kann. Zum Beispiel, wenn bei Destiny ein Besessenen-Champion erledigt werden muss und man froh ist, dass einen zwei weitere Hüter auf Maximalstufe unterstützen. Oder, wenn man sich mit einem NPC angelegt hat, der doch einfacher zäher ist, als man gedacht hat. Bevor man da ins Gras beißt, ist die Hilfe von anderen doch immer willkommen.
Mitstreiter werden dann aber besonders beim Farmen oder auch beim Questen schnell zur Konkurrenz. Beim Sammeln von Ressourcen oder Töten von MOBs malt der zuerst, der zuerst an Ort und Stelle ist. Das ist mitunter mit Spawn-Wartezeiten verbunden, die besonders beim Leveln ziemlich nerven können. Da wünscht sich vielleicht der ein oder andere den Offline-Knopf, der alle anderen Spieler aus der Online-Welt verbannt.
Aber was wäre, wenn das tatsächlich möglich ist?
Gemeinsam oder einsam- Manche MMOs lassen die Spieler selber entscheiden
Ein solches Konzept verfolgt zum Beispiel auch das Indie-MMORPG Shroud of the Avatar, das gleich drei unterschiedliche Spiel-Modi im Angebot hat. Wer will, kann hier allein unterwegs sein oder im Friend-Modus sogar nur auf ausgewählte Freunde treffen. Nebenbei gibt es aber natürlich auch noch den klassischen MMO-Modus, der mit den üblichen Vor- und Nachteilen aufwartet.
Die meisten scheinen sich dabei für das Solo Spiel oder das Spiel mit Freunden zu entscheiden. Das sorgt aber auch durchaus für Kritik innerhalb der Community, da auf dem MMO-Server von Shroud of the Avatar grundsätzlich gähnende Leere herrscht. Absolutes Gift für ein MMO, was dazu führt, dass die Community, die auf das MMO-Feeling großen Wert legt, dem Spiel letztendlich den Rücken kehren könnte – was dem Entwickler ebenfalls nicht gefallen dürfte.
Gleichzeitig belegt das Beispiel SotA aber auch, dass das MMO-Feeling vielen gar nicht so wichtig zu sein scheint. Warum sonst sollte man sich auf einen Freunde-Server oder einen Solo-Server zurückziehen wollen?
Neben Shroud of the Avatar will auch das für 2017 angekündigte Survival-MMO Conan Exiles ein ähnliches Prinzip verfolgen. Auch hier soll man selber entscheiden können, ob man das Game als MMO oder lieber als Single-Rollenspiel bestreiten will.
Ein Konzept, das Zukunft haben könnte? Vielleicht…
Einsame Wölfe im MMO? Die gibt es wahrlich reichlich, denn mittlerweile kommt es immer seltener vor, dass man mit Spielern, die man in der Spielewelt zufällig trifft, in Kontakt tritt oder spontan gemeinsam etwas unternimmt.
Das ist zumindest meine ganz persönliche MMO-Erfahrung. Einfach mal gemeinsam Questen oder Twinken – es wird irgendwie immer schwieriger, Mitspieler für solche Aktionen – abseits der Gilde oder Freundesliste - zu finden. Wenn überhaupt dreht sich alles um das Erlegen mächtiger Gegner, die wertvolle Belohnungen, Ruf oder Gold versprechen und die man allein nicht platt bekommt. Also eine Art „Zwangsverbrüderung“, weil es nun mal nicht anders geht?
Wie sehen Eure Erfahrungen hier aus oder besser gefragt – Wie spielt Ihr Eure Lieblings-MMOs? Legt Ihr großen Wert auf Gemeinsamkeit und wenn ja, spielt Ihr nur mit Freunden oder auch gerne mit netten Random-Spielern, die Ihr unterwegs trefft? Oder zählt Ihr doch eher zu den einsamen Streitern, die auf Gesellschaft gut und gerne verzichten?