Spielbericht zum MMORPG Neverwinter - ein Kurzreview
Über ein Jahrzehnt ist ins Land gezogen, seitdem Bioware mit Neverwinter Nights einen wahren Koloss der MMORPG-Kunst auf die Spieler losließ. Keine Frage, dass Cryptic mit Argusaugen beobachtet wurden, als sie mit Neverwinter einen Quasi-Nachfolger entwickelten und nicht an großspurigen Ankündigungen sparten.
17.04.2014 - Geschrieben von Redaktion
Neverwinter in Schutt und Asche
Tobt ein Krieg, ist mit dem ein oder anderen gesellschaftlichen Rückschlag zu rechnen. Obwohl sich Neverwinter im geschichtlichen Rahmen zunächst über Wasser halten konnte, war ein Vulkanausbruch schlussendlich zu viel des Guten. Das Neverwinter-MMO setzt an, als verschiedene Rassen für die Wiederherstellung des Reichs sorgten und konsequent bemüht sind, keine weiteren Mängel zuzulassen. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Helden, der sich in der Spielwelt aus dem Dungeons-&-Dragons-Universum seinen Platz in der Historie sichern möchte. Dass es dabei nicht an dunklen Gewölben, kuriosen Monstern und dunklen Geheimnissen mangelt, versteht sich von selbst.Guter Einstieg für Neulinge
Wo Skyrim und Oblivion viele Casual-Spieler im Regen stehen ließen und nicht an die Hand nehmen wollten, ist Neverwinter in dieser Hinsicht keine Qualität abzusprechen: Obwohl das MMO nur selten mit unüberschaubaren Weiten auftrumpft, finden sich Gamer von der ersten Sekunde an zurecht - und das auch ohne Erfahrung oder nennenswertes Hintergrundwissen. Tatsächlich setzt Neverwinter nicht auf endloses Grinden, sondern das schnelle und actionreiche Erkunden vieler Dungeons, an deren Ende ein kleiner Boss darauf wartet, die längst überfällige Tracht Prügel zu kassieren. Schnelles Questen für das Stündchen zwischendurch!Licht und Schatten
Während sich Einzelspieler bequem auf Entdeckungskurs begeben, geht es in den später verfügbaren Gruppen-Instanzen so richtig rund. Ist Stufe 60 erreicht, warten knallharte Dungeons, die ohne konkrete Absprachen kaum noch zu bewältigen sind. Dass die knüppeldicken Herausforderungen mit entsprechenden Belohnungen einhergehen, mutiert nahezu zur einzigen Motivation, sich den Prüfungen zu stellen.Auf den Deckel gab es von vielerlei Seiten: Neverwinter glänzt mit keinem ausgefeilten Charaktersystem und hat nur wenige Funktionen auf Lager, den eigenen Avatar individuell gestalten zu können. Und auch wenn das Kampfsystem einen frischen Charakter besitzt, laufen die Bosskämpfe praktisch durchweg gleich ab. Da Cryptic in den letzten Monaten vermehrt mit Erweiterungen auftrumpfte, konnten die größten Mängel der Fanschar zumindest teilweise beseitigt werden.